„Wir wollen den Kindern zeigen, dass Mobbing weit weg vom normalen Streit und kein Spaß ist“, macht Ramona Weise vom Sozialraumbüro den Schülerinnen und Schülern der Grund- und Oberschule in Neuenkirchen deutlich. Das Ziel ist, dass die Kinder der fünften Oberschulklassen erste Anzeichen von Mobbing erkennen und entsprechend frühzeitig handeln können. Gemeinsam mit Jan Buse-Levecke (Schulsozialarbeiter) und Sarah Wendt (Jugendbeauftragte der Polizei Soltau) wurde ein Workshop gegen Mobbing in der Schule durchgeführt.
Die Kinder erfuhren, was Mobbing ist, wer sich daran beteiligt und wie sie sich als Betroffene Hilfe, Rat und Unterstützung holen können. Mit Hilfe von handlungsorientierten Übungen, die den Zusammenhalt der Klasse stärken sollten, konnten sich die Schüler als Einheit erfahren und lernen, dass sie bei einigen Aufgaben auf die Unterstützung ihrer Klassenkameraden angewiesen waren. Denn nur so konnten diese Aufgabenstellungen gelöst werden.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser vier Tage waren Rollenspiele. Die Kinder entwickelten in Gruppen kleine Theaterstücke, in denen deutlich wurde, welche Auswirkungen Mobbing haben kann. Die Kinder hatten Gelegenheit, sich hautnah in die Rolle der Beteiligten zu versetzen. Die spätere Reflektion machte deutlich, dass sich im Grunde alle Beteiligten unwohl fühlen, unabhängig davon, ob sie den Täter, das Opfer oder den Zuschauer bzw. Mitläufer gespielt haben. So waren sich dann alle einig, dass es Regeln geben muss, um zu wissen, wie man entstehendem Mobbing entgegentreten und friedlich eine Meinungsverschiedenheit beilegen kann.
„Das Smartphone als ständiger Begleiter der Kinder kann beim Mobbing auch eine große Rolle spielen und beschäftigt die Polizei zunehmend mehr.“, machte Sarah Wendt deutlich. „Oft bewegen sich die Kinder schon im Bereich der Straftat, wenn sie über WhatsApp und Co. Klassenkameraden beleidigen oder lächerlich machen.“ Welche Straftaten dabei eine Rolle spielen und welche Konsequenzen solche Handlungen nach sich ziehen, konnte Frau Wendt als Polizeibeamtin den Kindern vor Augen führen und an dem einen oder anderen Punkt überraschen.
Auf Plakaten wurden Regeln, die Mobbing verhindern sollen, in der Klasse sichtbar präsentiert, ebenso wie ein Erste-Hilfe-Plan als Hilfestellung bei akuten Schwierigkeiten.
Die Botschaft für die Kinder: Um Mobbing aufzudecken und zu verhindern, ist Zivilcourage und Zusammenhalt wichtig!