Der folgende Bericht entspringt dem Gedächtnis des Lehrers A.Boschen, beruht auf tatsächlichen Ereignissen, hat aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern will einen Eindruck der Klassenfahrt vermitteln und etwas unterhalten. ;-)
Die Klassenfahrt stand unter dem Motto "Selbstständig werden und Verantwortung übernehmen" und zu knapp 95% hat das auch super funktioniert. Bis auf wenige Ausnahmen konnten die Schüler selber entscheiden, ob sie an AKtivitaten teilnehmen und/oder an welchen. Wir waren mit 37 Schülern und 3 Lehrkräften unterwegs und die große Mehrheit der Schüler hat regelmäßig und gerne an den von uns Lehrern angebotenen Aktivitaten teilgenommen.
Aber der Reihe nach: Am Montagmorgen wurden die Schüler von ihren Eltern zum Bus gebracht. In einigen Gesichtern stand Abschiedsschmerz in einigen große Freude, eine Woche Freiheit ohne Kinder! ;-) Die Busfahrt verlief reibungslos und alle hatten hier schon viel Spaß. Am Weißenhäuser Strand angekommen wurden erst einmal die Zimmer verteilt und bezogen, bevor man sich dann am Nachmittag zu einem gemeinsamen Erkundungsgang über das Gelände wiedertraf. Dies war eine der wenigen Pflichtveranstaltungen, denn schließlich mussten die Schüler ja wissen, wo sich was befindet, bzw. wo sie einkaufen können, da sie sich ja selbst versorgen und bekochen mussten; und natürlich wollten alle auch wenigstens kurz einmal das Meer gesehen haben. Danach gab es dann Freizeit für die Schüler und die meisten gingen auch gleich im lokalen Supermarkt auf die Jagd. Der Abend verlief fröhlich und ruhig und um 22 Uhr haben wir Lehrer noch eine kurze "gute Nacht"-Runde durch alle Zimmer gedreht und dann war der erste Tag auch schon geschafft.
Der zweite Tag begann mit dem täglich stattfindenden Morgenappel, beim dem alle Schüler antreten mussten, um sich über die möglichen Tagesaktivitäten zu informieren. Am späten Vormittag sind dann knapp 30 Schüler mit uns 3 Lehrern ins Schwimmbad gegangen. Das Schwimmbad war aber kein Schwimmbad, sondern ein fantastisches Rutschenparadies mit einem Wildwasserkanal und 9 verschiedenen Wasserrutschen! Da war für jeden was dabei! Und wer nicht so auf Aktion stand, konnte sich in einem der 3 Whirlpools oder auf einer der unzähligen Entspannungsliegen ausruhen. Um 14 Uhr war es dann aber für Frau Kohrsmeier, Frau Marquardt und 8 Schüler vorbei, denn da ging es auf die 5,5 km lange Joggingrunde über den Deich. Um 15 Uhr habe ich dann die verbliebenen Schüler aus dem Rutschenparadies gescheucht, da am Nachmittag der gemeinsame Strandspaziergang auf dem Plan stand. Wind und Wetter konnten uns nicht aufhalten und wer gleich zu Beginn mit seinen Füßen die Brandung antestetet, dem half "das Gejammer" auch nicht, denn jetzt ging es über eine Stunde lang die Küste entlang durch Sand und über Stock und Stein, bevor es dann am Deich entlang zurück ging. Herrlich so ein Spaziergang! Den Abend hatten die Schüler wieder Freizeit und in der Nacht gab es ein paar Ruhestörungen und ein Schüler hatte ein "Informationsgespräch" mit dem Sicherheitsdienst.
Am nächsten Morgen (Mittwoch) beim Appel gab es dann dafür ein "Informationsgespräch" zum Thema "Freiheit, Vertrauen und Verantwortung" von mir und eine Abmahnung bevor wir uns wieder erfreulicheren Dingen zuwenden konnten. Am Vormittag sind Frau Kohrsmeier und Frau Marquardt mit ca. 20 Schülern ins Schwimmbad gegangen und ich bin mit 10 Schülern Minigolf spielen gegangen. Bei unserem kleinen Minigolfturnier ist Jeremia erster, Torben zweiter und ich leider nur dritter geworden. ;-) Um 14 Uhr sind Frau K. und Frau M. dann wieder mit ein paar Schülern Joggen gegangen. Den einzig richtig sonnigen Nachmittag haben wir dann für weitere sportliche Aktivitäten genutzt. Ich habe mit 6 Schülern Fußball gespielt und Frau K. und M. haben mit 8 Schülern Beachvolleyball gespielt. Später haben einige Fußballer und ich uns dann dem Volleyballspiel angeschlossen. Am Rand hat uns Michi immer super mit Musik von seinem Handy versorgt und dafür den Spitznamen "Disko-Michi" bekommen. Ein toller Nachmittag! Abends stand dann der große Kochwettbewerb auf dem Plan. Jedes der 11 Zimmer sollte uns drei Lehrern eine kleine Portion ihres "Dinners" auf einer Untertasse servieren. Dieses haben wir Lehrer dann anschließend mit Punkten von 0 bis 10 benotet. 11 Zimmer hieß 11mal probieren und sieht man einmal von einem lustig gemeinten Gericht mit sehr, sehr viel Tabasco ab, waren alle Menüs echt lecker. Das Problem war nur die Menge, denn einige Schüler meinten es wirklich gut mit uns und wenn man will kriegt man auch auf einem "Probiertellerchen" verdammt viel Futter. ;-) Am Ende gewann das Menü von Katharina, Steffi und Svenja mit überragenden 30 von 30 möglichen Punkten. Einfach lecker!
Die Nacht verlief ruhig und der Donnerstag war dann auch schon der letzte volle Tag. Vormittags sind wir mit ca. 20 Schülern ins Schwimmbad gegangen um 13.30 Uhr bin ich dann mit dem letzten verbliebenen Paar Joggern die Runde gelaufen und nachmittags sind wir dann mit fast allen ins "Abenteuerland" dem Indoorpark der Anlage gegangen. Hier gab es ein Labyrinth, einen Klatterpark, eine Kletterwand, eine Rutsche, Trampoline, eine Kletterburg, etc. Auf den Trampolinen zeigten einige Schüler, dass sie hier mehr auf dem Kasten haben als wir Lehrer und ich zeigte , zur Erheiterug aller Anwesenden, was meine Hose nicht aushält ;-) Dann brach auch schon der letzte Abend an. Hier gab es dann doch noch ein paar Regelverstöße und Abmahnungen, aber niemand kam zu Schaden, sodass ich am Ende resümierend festhalten kann:
Wir hatten eine tolle Klassenfahrt, waren aktiv, viel in Bewegung, haben viel gelacht und Spaß gehabt. Im Bereich Selbstständigkeit und Verantwortung haben alle viel gelernt und viele haben sich hier ordentlich weiter entwickelt. Auf dem Weg zu jungen Erwchsenen haben sie noch ein gutes Stück des Weges vor sich, aber sie sind hier gut vorangekommen. Viele haben sich hier meinen Respekt verdient und können hoffentlich auch in der Schule und zu Hause viel von der erprobten Selbstständigkeit nutzen.